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Eins mit Allem und doch nur für mich...

Ich bin eins mit Allem und doch bin ich nur für mich.

 

Wenn mir mein Ich-Bewusstsein abhanden gekommen ist, bin ich ganz offensichtlich vollkommen bewusst. 

 

Diese beiden Sätze fand ich kürzlich in einem Artikel, der das Wunder der Existenz ebenso staunend beschrieb, wie ich es tue.  Ich möchte diese beiden Sätze heute als Grundgedanken nutzen, um einmal mehr zu versuchen, den Interessierten unter Euch die gedanklichen Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich der eigenen Wesensquelle nähern zu können und schließlich darin aufzugehen. Doch bis dahin ist es sicherlich noch ein gut Stück Weg und ich beginne mit einer Frage:

Wie kann es sein, dass vollkommene Bewusstheit eintritt, wenn ein Teil dieser Bewusstheit verschwunden ist? 

Diese paradoxe Aussage, zeigt wie begrenzt die übliche Vorstellung von Bewusstsein ist. So wie der Verstand es ablehnt, sich als Teil eines viel größeren Bewusstseins zu sehen, so lehnt sich das Bewusstsein dagegen auf, nur ein Teil eines viel größeren Gewahrseins zu sein. Offenbar ist weder der Verstand, also unsere bewusste Fähigkeit zu WISSEN, noch das Bewusstsein, als Sammlung aller Informationen, in der Lage, seine Ganz- und Einheit mit der Quelle aller Existenz zu begreifen.

Doch gehen wir langsam vor und sondieren, was wir haben: 

Das "ich" ist ein Gedankenkomplex, der durch lebenslanges Lernen entstand und faktisch betrachtet, die Geschichte meiner Existenz in Zeit und Raum repräsentiert. Dieser Impact, meine Existenz in Zeit und Raum, hält meinen Körper zusammen, der immerhin aus der Materie von X Billionen Lebewesen besteht, die mit mir in dieser Dimensionalität entstanden sind. Nur sie ermöglichen mir eine Existenz in dimensionaler Materie. Die Kraft, die uns zusammenklebt, nenne ich der Einfachheit halber "Liebe". Mein "ich", oder wie ich es lieber nenne, mein Tamagotchi, ist wie ein hypermodernes Auto, das zu eigenen Entscheidungen und Handlungen fähig ist. Ich liebe dieses Tamagotchi so sehr, dass ich mir nicht vorstellen kann, es zu verlassen. Meine ganze Konzentration kreist um dieses Gefährt und ich bin vollauf damit beschäftigt, es zu pflegen.

Doch wenn ich mich einmal für kurze Zeit absichtlich von ihm abwende, dann finde ich mich in einer Größe wieder, die sich nicht mehr auf dieses Tamagotchi beschränkt. So wie mein Körper aus den Billionen Lebewesen aufgebaut ist, die man Zellen und Bakterien nennt, so setzt sich mein Wesen aus Multi-Billionen anderer Wesen meiner Art zusammen, die in mir zu einem Einen, einer Ganzheit innerhalb eines Vielen verschmelzen. So wie sie als Teile in mir sind, bin auch ich Teil in ihnen und keiner ist mehr als jeder andere. So wie das Tamagotchi die verfestigte Manifestation meiner Wünsche und Absichten und somit mein Teil-Sein ist, so ist mein Wesen die Manifestation der Wünsche und Absichten der Multi-Billionen Leben, die ich darin wahrnehme. Jede Existenz ist nur eine Vernetzung von Beziehungen und wenn die Konzentration auf diese Existenz endet, geschieht Gewahrsein. Gewahrsein ist im Unterschied zu Bewusstsein passiv, statisch. Es ist einfach da. Im Gewahrsein herrscht keine Aktivität, keine Bewegung. Das ist mein Urzustand. 

 

Das Nichts im Nirgendwo der Ewigkeit. 

 

Ich schreibe dies in der "ich" Form, da die Grammatik der linearen Sprache zwingend eine Objekt-Subjekt Bindung erfordert, um verständlich zu bleiben. Es gibt keine sprachliche Möglichkeit über sich selbst zu sprechen, ohne Pronomen zu verwenden. Daher bleibt es deinem Verständnis überlassen, zu erkennen, wo Wörter wie: Ich, mein, mir etc., einer erweiterten Interpretation bedürfen oder einfach nur dem sprachlichen Ausdruck geschuldet sind.

Alle Wesen sind statisches Gewahrsein, das nur mit sich selbst in Beziehung steht. Sobald in diesem Gewahrsein etwas in Beziehung zu etwas anderem als sich selbst geht, transformiert (ein Teil) in dynamisches Bewusstsein und die Existenz des Gewahrseins verfliegt. Was da in Beziehung steht/geht ist Information. Sobald Information wahrgenommen wird, springt sie vom statischen, dem unwahrgenommenen Zustand in den dynamischen Zustand, dem wahrgenommenen Zustand und schon ist eine Beziehung zum Wahrnehmenden (Bewusstsein) entstanden. Der einfachste Fall einer Information ist:  "Vorhanden" oder "nicht vorhanden". Da und Nicht-Da oder die Null und die Eins.

Genau: Dualität. Die Grundlage für menschliches Bewusstsein. Wenn wir uns das statische Gewahrsein als ein unendliches Gitter vorstellen, in dessen Knotenpunkten sich jeweils Informationen befinden und das sich jenseits von Raum und Zeit erstreckt, dann haben wir eine gute gemeinsame Vorstellung von dem entwickelt, aus dem das Tamagotchi entsteht. Falls dir die Formulierung "jenseits von Raum und Zeit" aufstößt, dann sieh es als 5. Dimension an, die dem Bewusstsein stets als Nicht-Sein, als Leere und Abwesenheit von Allem vorkommt. Stell dir nun vor, dieses endlose Gitter faltet sich in der Art, dass es sich zu einem Ball zerknüllt, wie ein Stück Alufolie von der Küchenrolle. Dann wird die Regelmäßigkeit des Gitters gebrochen und viele, auch sonst weit voneinander entfernt liegende Knotenpunkte, kommen nahe zueinander. An diesen Treffpunkten der Gitterknoten ballen sich dann die Informationen der versammelten Knoten. Sie bilden Informations-Potentiale, die sich aus der Gesamtheit der dort versammelten Informationen zusammensetzen. Sind diese Potentiale intensiv genug, entstehen Impacts im bekannten Raum-Zeit Gefüge und Energie  kristallisiert an diesen Stellen aus. Aus den intensiveren Energie-Impulsen bilden sich dann in bekannter Weise: Subatomare Teilchen, die sich zu Atomen und Molekülen ballen. So entsteht ein Tamagotchi Körper, der wir in dieser 4-D Welt sind bzw. bewohnen. Die aus dem Gitter stammende  Intelligenz baut sich zu der Spezies zusammen, die der ursprünglichen Informations-Struktur entspricht, die beim Impact dort versammelt war.

In deinem und meinem Fall war das die Spezies "Mensch". Da bin ich mir ziemlich sicher. Jetzt wirst du dich sicher fragen, warum nur, sollte sich das Gitter zu einem Ball zusammenknüllen? Die Antwort ist einfach: Durch das Auskristallisieren von Energie und Materie in dimensionaler Raumzeit, tritt eine Rückwirkung auf den interdimensionalen Bereich ein, der das Zusammenknüllen verursacht. Um das zu verstehen, wirst du von deinen Vorstellungen von Zeit und Raum und dem kausalen Wirkmuster von Aktion-Reaktion abgehen müssen. Im Interdimensionalen existieren weder Raum noch Zeit, also auch kein Hier oder Dort und kein Vorher und Nachher. Alles ist Jetzt sofort. Ein ziemliches Chaos also, wenn ich es aus der dimensionalen Perspektive betrachte.

 

Dynamisches Bewusstsein entsteht

Ich bringe also bereits einen Grundvorrat an Informationen bei meinem Impact in die Raumzeit mit. Dieser Grundvorrat sind die Informationen aus dem Informationspotential, dass nun die Basis-Struktur für die Entwicklung des Tamagotchis bildet, das ich später als "mein" Tamagotchi oder einfach als "ich" bezeichne. Für die erste Zeit meines Hier-Seins konzentriere ich mich absichtlich auf das Tamagotchi, um es mit seiner Basis-Struktur an die Gegebenheiten meines Lebens anzupassen. Dabei bin ich niemals an das Tamagotchi gebunden, doch da das interdimensionale Gitter aus "Liebe" besteht, ist sie die größte Energie an jedem Impact in Zeit und Raum. Sie ist quasi die Atmosphäre, in der die Informationen transportiert und entwickelt werden. So wie jede Energie im dimensionalen Zeitraum, ist sie unzerstörbar, kann sich aber bis in die Wahrnehmungslosigkeit verdünnen. Doch keine Sorge, jede Liebe kann durch geeignete Methoden wieder akkumuliert und zusammengesammelt werden. Der erste Akkumulationsgrund ist die Aufrechterhaltung des physischen Körpers des Tamagotchis. Ohne ein Minimum an Liebe kann er nicht existieren. Anfangs, wenn der Impact noch nicht lange her ist, braucht das Tamagotchi wesentlich mehr Liebe, sonst stirbt es ab. Später pendelt sich der Bedarf auf die für den Impact nötige Balance ein. 

Leider ist der Zusammenhang zwischen Gitter, Tamagotchi, Impact und Raumzeit nicht so einfach, wie man glauben mag und die sprachliche Erklärung ist mit Verständnis-Fallgruben gespickt, die sich aus der Illusion der allgegenwärtigen Zeit ergeben. 

 

Im Grunde ist alles das Gitter.....

Wow! Indem sich das Gitter verformt, entsteht zunächst ein holografisches Bewusstsein. In dieses Bewusstsein strömen während des Impacts Informationen ein und erzeugen einen holografischen Raum - das Universum als Abbild des Bewusstseins in dem jeweiligen Zustand. Das Bewusstsein verändert sich also laufend. Es ist "dynamisch". Ok, nur für die Sicht aus der Dimensionalität, denn im Gewahrsein ist alles schon vorhanden, bevor es geschieht. Hast du noch Lust dich damit weiter zu beschäftigen?

... und ein Tick-Tack im Gewahrsein

In einem dualen Bewusstsein hat das Universum drei Hauptdimensionen und ein paar weitere, eingewickelte, die jetzt aber nicht von Belang sind. Im Impact strömen alle Informationen aus dem Gitter-Potential weiter in das Bewusstsein ein, werden von ihm strukturiert und erscheinen als Objekte aller Größen und Klassen im holografischen Universum. Dieses verändert sich dadurch und das Bewusstsein registriert die Veränderung - und schon ist die Zeit geboren. Zeit ist nämlich nur eine Ordnungsvorstellung im dualen Bewusstsein, die einen Vorher-Nachher Zustand definiert.

Tick-Vorher-Information, Tack-Nachher-Information, Tick, Tack, Tick, Tack. Ist doch ganz einfach logisch. Die Bewegung der Impact-Information provoziert also die Vorstellung von Zeit und darüber hinaus die von Energie. Energie ist für uns ohne einen zeitlichen Bezug undenkbar. Der ganze Rest, alle Milliarden Jahre der Universums-Entwicklung, einfach nur ein Tick-Tack im Gewahrsein. Weil das für das Bewusstsein eine ganz ungeheuerliche Vorstellung ist, lehnt es diese Logik ab. 

 

Das torlose Tor

Wenn ich mich aber mit meinem dualen Bewusstsein hinsetze und eine der vielen Anleitungen zur Meditation befolge, die gut meinende Weise den Menschen überlassen haben, dann finde ich mich nach einiger Zeit der Übung am Ort des Impacts ein. Dort ist die Grenze zwischen dem statischen Gewahrsein und dem dynamischen Bewusstsein. Diese Grenze kann nur überwunden werden, wenn das, was ich bin, wieder statisch wird. Aus diesem Grund raten alle Meditationen zur Abschaltung des Denkens und zur Aufgabe des Fühlens und anderer Wahrnehmungen. Nur wenn das Meditierende alle dynamischen Aspekte aufgibt, kann es sich in das Gewahr-Sein auflösen. Dann ist das Meditierende das Gewahrsein selbst und das Nichts im Nirgendwo der Ewigkeit. 

 

Keine Paradoxe 

Jetzt löst sich das Paradox im zweiten Anfangs-Satz auf: "Wenn mir mein Bewusstsein abhanden gekommen ist, bin ich ganz offensichtlich vollkommen gewahr." Dann ist auch der erste Anfangssatz zu begreifen, denn ich bin immer das Ganze, auch wenn ich in der Dimensionalität als Eines unter Vielen erscheine.

Dabei bin ich als das Eine, eine menschliche Form unter allen Formen des Bewusstseins. Nicht mehr und nicht weniger. In ihr kann ich dynamisch denken, handeln und fühlen. Durch sie kann ich mich kreativ ausdrücken und gestalten und meine Potentiale entwickeln. Nicht die menschlichen, sondern die einströmenden Informationen aus dem gekrümmten Gitter der "Interdimensionalität" und ...

 

Ich kann jederzeit zurück. Ich bin frei. Ich bin kreativ!

Es gibt viele Wege dies alles zu beschreiben. Das hier ist einfach einer mehr. Vielleicht erreichen dich meine Worte, vielleicht auch nicht. Ich bin, was ich glaube ich zu sein und du auch. Beides ist gut. Beides ist Ausdruck der kreativen Schöpferkraft, die wir "Liebe" nennen. Es genügt mir vollauf zu wissen, dass ich das Wesen bin, das ich bin und ich will einfach nur das ausfüllen, was meine Form ist: Mensch. Nichts mehr und nichts weniger und das ist die spannendste Reise, die ich jemals unternommen habe. 

"Ich existiere" und alles andere ist nicht so wichtig.

 

alles liebe 

Hans