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Die Gedanken sind frei - oder?

Gedanken sind frei

 

Gedanken sind frei, sicher, aber habe ich meine auch zu verantworten? Muss ich meine Gedanken verantworten oder passieren sie mir einfach, weil ich sie beobachte? Ziehen sie nicht einfach wie Wolken am Himmel in mir auf, weil ich ein Mensch bin? Auf die Wolken habe ich doch keine Einfluss, oder?

Habe ich meine Gefühle zu verantworten? Oder passieren sie mir aus dem gleichen Grund?

Vielleicht sind die Aktionen meines Denkens in Übereinstimmung mit meiner Seele, aber oft sind sie es nicht. Das weiß ich selbst und brauche dazu keinen Guru.

(beachte meinen Musikvorschlag am Ende des Textes)

Die seltenen Momente, in denen ich das "All-Eins-Sein" als eine unaussprechlich schöne Verbundenheit mit der Schöpfung empfand, würde ich gerne teilen. Meine Erfahrung lehrte mich aber, dass das nicht möglich ist. Diese Erfahrung muss jeder Mensch selbst machen. Erfahrung ist etwas, das weder lehrbar noch vermittelbar ist. Sie ist immer direkt und persönlich. Man hat sie oder hat sie nicht.

Und oft wissen die, die sie NICHT haben, gar nicht worüber sie überhaupt reden. 

Herr vergib ihnen ihr Geschwätz, denn sie wissen es ja nicht besser.

Also doch keine Verantwortung?

 

Ja, ich würde meine Erfahrungen gerne teilen, doch erstens frage ich mich mit wem und zweitens, wie das gehen soll, denn ich weiß ja nicht einmal selber, wie ich es angestellt habe, dass ich erfuhr. Eine meiner Erfahrungen ist, dass die Tiefen des Seins den Gedanken und rationalen Formen verwehrt sind. Nur ein Teil des Bewusstseins, jenes, was wir vielleicht Seele nennen, hat dort Zugang. Nur das Herz hat dort Zugang und sobald sich der Verstand einmischt, ist auch schon alles vorbei. Ich weiß aus Erfahrung, dass wirkliche Kommunikation nur von Herz zu Herz stattfindet, ohne Objekte, ohne denken. Wir glauben, dass es dann Gefühle sein müssen, aber die Gefühle sind nur ein Symptom der fließenden Liebe. Anders können wir sie nicht wahrnehmen. 

So sind wir Viele, alle ein Wesen und in unserer irdischen Vielfach-Existenz, einsam in uns selbst. Wir sind gefordert, uns als das Wesen zu erkennen, das wir sind. Nichts weniger. Es spielt auch keine Rolle, ob wir das wollen oder nicht. Unser Leben wird sich dahin wandeln, dass wir uns selbst erkennen müssen! Da führt kein Weg dran vorbei. 

 

Dialektische Fragen über die Freiheit des persönlichen Willens stellen sich dabei überhaupt nicht.

Sie sind sogar irrelevant, denn in den Tiefen dieser seltenen Momente schöpfen wir Zukunft, ohne durch ein denkendes "ich" einzugreifen. Diese Erfahrung ist ein Gefühl, eine Entgrenzung, eine Befreiung aus dem Kerker des Ego, deshalb nennt es sich "ozeanisches Gefühl". Es ist nicht willentlich hervorzurufen. Es ist ein Geschenk, das eintritt, wenn der Mensch bereit dafür ist. 

Mit anderen Worten, wenn es eintritt, dann kannst du sicher sein, dass du bereit bist und solltest den Hinweis deines Inneren wahrnehmen und beachten. Wenn das Ozeanische wieder nachlässt, wirst du merken, dass es ein Wissen hinterlassen hat, über das zu sprechen schwer fällt. Es dauert eine gewisse Zeit, bis sich die neuronalen Netze in deinem Gehirn neu geordnet haben, um die Hinterlassenschaften dieser Erfahrung in Worte fassen zu können. Du wirst schnell merken, dass die lineare, logische Sprache dabei rasch an ihre Grenzen stößt und du dich angehalten fühlst, in Kreisen, Spiralen, Schleifen und vagen Annäherungen zu denken und zu sprechen. 

 

Du hast es als Geschenk erhalten und musst es als Geschenk weitergeben.

 

Wenn du dich jedoch überwindest, deine Seelen-Erfahrungen zu entblößen, dann bist du gesegnet und das spürst du, während du handelst. Keine Erfahrung ist nur für einen Menschen persönlich und er wird deshalb zu jenen geführt, die von seinem Wissen lernen wollen. Folge nicht den blockierenden Ängsten in dir, die dich veranlassen wollen zu schweigen, dich zurückzuziehen und die dich verleiten wollen, dich selbst anzuzweifeln. Wisse einfach, dass jede innere Erfahrung, sei es durch Meditation, Trance und sogar Drogen vom großen System vorbereitet, zugelassen und gesteuert wird. Du spielst darin die Rolle des "Indiana Jones", der mit seiner eigenen Absicht in Situationen gerät, die weit über sein persönliches Leben hinaus wirken.

 

Du bist der "Paketbote" des großen Systems, das durch dich Wissen im Bewusstsein der Menschen verteilt. Wir würden das "auf homöopathische Art und Weise" nennen, da wir noch nicht verstehen wie es funktioniert. Aber es funktioniert. Indem wir aufhören unsere spirituelle Seite zu verstecken und offen darüber sprechen, folgen wir dem uralten Beispiel der Apostel. Auch sie hatten Angst und waren voller Unsicherheit, aber sie überwanden sich und verbreiteten die Erfahrungen des Christus, Meytreas, Michaels oder Krishnas. Sie alle sind ein und dieselbe Energie! Indem sie es taten, verflogen ihre Bedenken und sie konnten es immer besser tun, weil sie ihre eigenen Erfahrungen machten. 

 

Bisher wurden diese Erfahrungen nur von Wenigen gemacht und sie wurden von dem, an Dunkelheit gewöhnten System verfolgt. Sie wurden lächerlich gemacht, einer Sekte zugedichtet oder esoterischem Unsinns bezichtigt. Doch es werden immer mehr Forscher, die sich dem Einfluss der "spirituellen" Dimension des Menschen auf seine Gesundheit und seiner Realität widmen. Sie riskieren ihre schulmedizinische Reputation und finden Zusammenhänge und Effekte, die uns absolut nicht bewusst sind. So ist die vom Herzen abgestrahlte, messbare Magnetfeld-Energie ca. 50.000 mal stärker als die, aller Gehirnwellen zusammen. (HeartMath Institute) Dieses Herz-Energiefeld reicht mehrere Meter weit. Und diese Energie schwingt kohärent. Sie schwingt im Rhythmus des Herzens, wie eine immer wieder neu angeschlagene Glocke. Dabei ändern sich nur ihre Klangfarbe, deren Frequenzspektrum sich mit dem Atem verändert und der Abstand der Anschläge. Je nachdem, ob wir entspannt oder gestresst sind, variiert der Rhythmus in einem messbaren Bereich. Aus der Physik wissen wir, dass Energie der Grundbaustein unserer Welt ist. Wir telefonieren und surfen im Internet nur aufgrund modulierter - hier besser: informierter - Energie und so ist es sehr wahrscheinlich, dass das menschliche Herz-Energiefeld auch einen großen Einfluss auf uns selbst, andere Menschen und die uns umgebende Natur ausübt. 

Ja sicher, noch ist es sehr schwierig, die Auswirkungen mit unseren heutigen Mitteln zu messen, aber Magnetismus und Elektrizität hat es auch schon gegeben, als die Menschen noch mit Steinen warfen und mit Speeren Mammuts jagten.

 

In der neuen Energie treten die vom Menschen ausgehenden energetischen Effekte schneller und deutlicher auf. Damit werden wir immer verantwortlicher dafür, uns um unsere Entwicklung zu kümmern. Nur durch diese Selbst-Entwicklung können wir lernen, wie diese Auswirkungen zu steuern sind. Die neue Energie ist da nicht zimperlich: Entweder der Mensch akzeptiert, dass er seine Welt manifestiert, beeinflusst und verändert oder er wird untergehen. Er wird untergehen, wenn er nicht lernt mit seinen Kräfte verantwortungsvoll umzugehen. Die sich aus Ängsten und Unbewusstheit aufbauende Realität, nennen wir "Dunkelheit". Es ist das eingetrübte Bewusstsein, das unsere heutige Welt hervorgebracht hat. Sie ähnelt mehr einer tierischen Welt, die sich unbewusst und automatisch am "best fit" der Evolution orientiert und darin Gier, Konkurrenz und Stärke dominieren. 

 

Mit dem Erwachen des Bewusstseins, was mit dem Begriff "neue Energie" ja gemeint ist, werden wir uns dieses Umstandes bewusst und sind gefordert, die für uns selbst und die Natur lebensfeindlichen Umstände abzustellen. Das wir das nicht durch tätige Veränderung der bestehenden Welt schaffen können, zeigen die Klimaveränderungen, die unsere unbewusste Existenz auf diesem Planeten hervorgerufen hat. Wir können die Klima-Not nur begrenzt durch Handeln heilen, so wie die anderen großen Probleme der Menschheit und des Planeten auch. Wir dürfen nicht anfangen, den Spiegel zu putzen, sondern wir müssen anfangen unser Inneres zu putzen und uns wieder auf unsere geistigen Wurzeln besinnen. Nur so, können wir es schaffen, dass sich die Realität ändert.

 

Wir haben daher nicht nur die Verantwortung für das zu übernehmen, was bisher geschehen ist, sondern auch für das, was in der Zukunft geschehen wird, da es unserem Bewusstsein, unserem Fühlen und Denken entspricht.

 

Meine Erfahrungen mit der geistigen Entwicklung haben mich erleben lassen, wie intensiv innere Einstellungen, Ansichten, Glaubenssätze und auch Ängste, auf meine wahrgenommene Realität einwirken. Ich weiß heute, dass die aus dem Inneren kommende Energie durch die Ansammlung an Gewusstem und Erlebten fegt und sie als Welt vor mir ausbreitet. Das kommt mir auch heute oft noch bedrohlich vor. Die Unmöglichkeit individuelle Erfahrungen, die von jenseits des Erfahrungshorizontes des kollektiven Menschen stammen, zu kommunizieren, zu erklären oder auch nur ansatzweise zu vermitteln, ist mir durchaus bewusst. Sie ist mir aber auch noch immer unverständlich und so spüre ich diese, nach außen drängende Kraft, die mich zum kreativen Schreiben bringt.

Wenn ich schreibe, fließen meine Worte an ein nicht zu spezifizierendes diffuses Gegenüber.

Damit meine ich DICH aber auch alle anderen!

Es ist der Versuch, das Universum in eine Nuss-Schale zu zwängen und dabei genau zu wissen, dass es unmöglich ist. Diese unglaublich starke Sehnsucht, den Geist als das "Ich bin" in dieser Welt auszudrücken, erschafft nicht nur die Vielheit der Bücher und Texte, sondern auf biologischer Ebene auch die Vielheit der Schöpfung. Als Menschen sind wir in der Lage diesen Geist, der frei von jeglichem Bedürfnis ist, in uns aufscheinen zu lassen. Dieser spirituelle Drang, diese Erfahrung des ewig Unendlichen, findet jedoch immer in den Grenzen, der von uns als real angesehenen Welt,  ein jähes Ende. 

 

In dieser Welt gibt es Gewalt, Krankheit, Hunger, Siechtum, Gier und Leid. Diese vermeintlich reale Welt breitet sich kugelförmig um uns aus und stellt uns ihr Zentrum. Sie ist unser Mit- und Gegenspieler. Unsere gestrenge Lehrmeisterin. Im Physischen, wie im Psychischen und Seelischen. Sie ist eine nach unseren Regeln tanzende Welt, die uns mit dem konfrontiert, was wir wirklich sind.

Sie spiegelt, wie wir sind und nichts weiter. Sie fragt nicht, ob uns das genehm ist oder ob das gesellschaftsfähig ist, was sie da zeigt. Sie lügt eben sowenig, wie ein perfekter physische Spiegel. 

 

Das ist gut, denn nur so können wir uns den Schmerz holen, der uns aufwachen lässt. 

 

Trotzdem ist es eine liebevolle, unergründliche Welt. Eine Welt, in der die, sich im Wasser spiegelnden Lichtstrahlen von Sonne und Mond, immer auf den zeigen, der hinschaut. Sie gibt mir zuverlässig die Gewissheit, dass der Himmel, der männliche Geist in seiner unendlichen Leichtigkeit und die Erde in ihrer weiblichen Schwere und Begrenztheit, ein erfahrbares Ganzes bilden, das uns, dem Menschen zur Lehre dient. Sie ist der Ausdruck des Tanzes von Shiva und Shakti, die in innigster Liebe miteinander verbunden sind.  Eine Lehre, die darauf abzielt, uns in unserer erlittenen Verblendung wieder Demut, Menschlichkeit und Mitgefühl beizubringen. Wir Menschen sind davon überzeugt, dass wir schon so viel Wissen haben und sitzen doch auf einem Berg voller Angst. Wir haben aber nur ein sehr enges Spektrum an Wissen über das Ganze, nämlich das, was uns unsere Sinnesorgane und die von uns erfundenen Messapparaturen ermöglichen. Wir haben keinen blassen Schimmer davon, was jenseits unseres menschlichen Bewusstseins an Leben existiert. Es bleibt mir nur zu hoffen, dass die Zunahme an Bewusstheit schnell genug voranschreitet, um uns zur Einsicht zu führen.

 

alles liebe

Joan