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Mythos Wirklichkeit

Mythos Wirklichkeit 

 

Im Ursprung von allem muss es „etwas“ geben, das in der Lage war, sich einen Sinn aus dem zu erschließen, was es offenbar für wahr nahm.  Dieses merkwürdige ursprüngliche "Etwas" nennen wir heute: Bewusstsein.
Wie auch immer die folgende Entwicklung interpretiert wird:

Ohne Bewusstsein würden wir weder eine Welt noch einen Geist, noch einen Gott wahrnehmen können.

Alles was ist, wäre vollkommen sinnfrei und in einem Zustand der Unberührtheit, denn niemand könnte es bewusst wahrnehmen und so seine Existenz bezeugen.

Ohne Bewusstsein wären Worte, Gedanken, Gefühle, Taten und Erinnerungen vollkommen sinnlos. Daher ist Bewusstsein die Grundlage jeglicher Existenz.
Bewusstsein ist also grundsätzlich über- und vormenschlich, auch wenn wir Menschen heute der Meinung sind, wir würden so etwas wie "unser" Bewusstsein haben. Aber wie können wir etwas haben, dass schon existierte, bevor sich Menschen überhaupt definiert haben?  Ist es nicht vielmehr so, dass das Bewusstsein den physischen Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt hervorbringt, aufrecht erhält und dann wieder einschmilzt? 

Die Welt und damit alles was ist, entsteht durch die Existenz des Bewusstseins und der darin ablaufenden Prozesse. Ich halte es für müßig darüber zu diskutieren, ob „die Welt“ materiell oder geistig ist. Sie ist so wirklich, wie das Bewusstsein wirklich ist. Sie ist so wirklich , wie wir unsere Lebens-Realität erfahren. Die Realität verändert sich, wie sich der Zustand des Bewusstseins verändert und das Wunder von allem: Wir Menschen sind dazu in der Lage, diese Vorgänge bewusst zu erleben, zu erfassen und darüber zu reflektieren. So tragen wir zur Selbsterkenntnis des Bewusstseins bei, das uns um soviel an Größe überragt, dass es uns hervorbringen konnte. 

 

Der Neurologe und Hirnforscher Dr. John C. Lilly berichtete über eine seiner „Einssein mit dem Universum“ Erfahrungen: 

 „Ich empfand eine neue Achtung für das, was ich in mir herum trug und was ich in einem gewissen Sinne auf diesen Ebenen des Denkens und Funktionieren war. Das Wunder besteht darin, dass das Universum einen Teil seiner selbst geschaffen hat, um den Rest seiner selbst zu studieren und das dieser Teil, indem er sich selbst studiert, den Rest des Universums in seinen eigenen, natürlichen inneren Wirklichkeiten findet.

 

Zu ähnlichen Aussagen kommen auch andere namhafte Forscher, die sich in ihrer Arbeit intensiv mit Halluzinogene wie LSD, MDMA, Psilocybin oder DMT beschäftigt haben. So beschreibt Hans Cousto: 

 „LSD zeigte mir, dass ich ein Teil des Universums bin und wie dieses in mir resoniert – so erlangte mein Sein in dieser Welt eine kosmische Dimension.“

Es ist also durchaus möglich zu diesen Erfahrungen durch zustoßen und wieder das ursprüngliche Existenzbewusstsein zu erhalten, das dem „kosmischen“ Bewusstsein innewohnt, ohne die menschliche Dimensionalität zu verlieren. Verstehen wir Menschen uns als materialisiertes Bewusstsein, welches in seiner eigenen Materialisierung lebt, dann verschwinden ganz automatisch die engen Ansichten, die versuchen, unsere Existenz auf die elektrochemische Funktionalität eines biologischen Gehirns zu reduzieren.
Wenn wir uns als Inkarnation einer Persönlichkeit verstehen, die exakt dem Bewusstseinszustand entspricht, der unser Wachbewusstsein ist, dann verschwinden auch alle Notwendigkeiten spirituell geistiger Kategorien. Jetzt und Hier wird zu dem, was ist und es gibt keine Alternative dazu.

Dieses Jetzt und Hier IST alles, was wir sind – ist alles, was es gibt. 

Wenn wir Alternativen zum gegenwärtigen Augenblick erkennen, dann werden sie sofort zum Jetzt und Hier, denn wir können nur dieses Eine sein: JETZT und HIER. 

 

Wo ist dieses Hier und Jetzt?
Es ist weder räumlich noch zeitlich. Es übersteigt alle gedanklich fassbaren Kategorien, denn es ist das ursprüngliche, alles umfassende kosmische Bewusstsein. Da es also im Grunde keinen Unterschied zwischen dem Menschen und diesem Urbewusstsein gibt, obwohl der Mensch eine Schöpfung dieses Urbewusstseins ist, reduziert sich die menschliche Existenz auf die Wahrnehmung unterschiedlicher Bewusstseinszustände. Was unser persönliches Leben zu sein scheint, sind im Bewusstsein aufgehobene Abbildungen und komprimierte Erfahrungen des kosmischen Bewusstseins selbst.

Der Mensch, Du und Ich, auch Barak Obama, Charles Manson, Nelson Mandela, der Dalai Lama und Sri Aurobindo, Jesus und Mohammed sind dieses kosmische Bewusstsein in unterschiedlichen Zuständen.

 

Biochemisch kann das "Hier und Jetzt" als ein Zustand definiert werden, zu dem ein bestimmter Mix an Stoffen im biologischen Körper vorhanden bzw. abwesend ist. Wir bezeichnen diese messbare Mixtur als „normales Wachbewusstsein“. Diese Mixtur zeichnet sich durch das Fehlen starker Halluzinogene, wie z.B. DMT, in der Gehirnflüssigkeit aus. Wir haben schon erforscht, dass sich diese Mixtur während der Traumphasen durch Auftreten von DMT Molekülen verändert. Da die nächtlichen Traumphasen in Zeiten auftreten, in denen hohe Konzentrationen an Melatonin im Körper vorhanden sind, ist es nicht verwunderlich das niedrige Dosen DMT auftreten, da sich DMT schnell und einfach aus Melatonin bilden lässt. Es ist unsere Zirbeldrüse, die genau das tut und sie ist es auch, die unsere Alltagswelt aufrechterhält. Es ist eine Frage der statistischen Wahrscheinlichkeit, ob sich aus der vorhandenen Menge Melatonin eine halluzinogen wirksame Menge DMT bildet. Je höher die Melatonin Menge ist, desto wahrscheinlicher wird das Auftreten der nötigen DMT Menge, um uns nächtlichen Träume zu bescheren. Das liefert auch gleich eine Begründung für den Umstand, dass wir nicht jede Nacht eine Erinnerung an die nächtlichen Realitätsverschiebungen haben: Ist nämlich die DMT Dosis zu gering, gelangen die neurologischen Abläufe nicht zu einer Intensität, dass sie die kognitive Schwelle überschreiten. Die Folge sind Unkenntnis über das Geschehen und wir meinen keinen Traum gehabt zu haben.

An dieser Stelle will ich aber eines ganz klar stellen:

Die messbaren physiologischen und molekularen Veränderungen in der biologischen Existenz eines Wesens, sind nicht die Ursache für dessen Erleben und Wahrnehmung, sondern sie sind die Folge der Aktivität des Bewusstseins, das es ist.

 

Was wir „Leben“ nennen ist immer der Ausdruck von Prozessen, die sich im kosmischen Urbewusstsein abspielen.  Alles, was wir in der menschlichen Welt davon sehen sind die „Fußspuren“ dieser Aktivitäten, die wir anhand statistischer Regeln erfassen. Im Rauschen dieser chaotischen Bewegungen des Urbewusstseins, entdecken wir diese Regeln und bauen sie zu einem „Sinn“ zusammen. Diesen Sinn verdichten wir dann zu universalen Gesetzen. Unser Gehirn lernt diese Regeln quasi sofort und wiederholt sie in der Folge, in jedem Augenblick unserer Existenz. So entstehen aus diesem Ur-Rauschen die Ketten kausaler wissenschaftlichen Logik, die Quanten, Quarks, Bosonen und Fermionen, Atome, Moleküle, Zellen, Organismen, Organisationsformen, Gesellschaftssysteme und Makrostrukturen universalen Ausmaßes, die alle belebten und unbelebten Objekte umfassen. Es ist nur eine Frage des "Scalings" mit dem Bewusstsein sich selbst betrachtet. Die nächste Statistikebene muss einfach nur „grob“ genug gegenüber der darunter liegenden sein, damit diese fraktale Sicht funktioniert. 

 

Alle physikalischen und chemischen Gesetze, die im Leben eines Organismus eine wichtige Rolle spielen, sind von dieser statistischen Art. Jede andere Gesetzmäßigkeit und Ordnung, wird durch die Wärmebewegung der Materie dauernd gestört und unwirksam gemacht

(Erwin Schrödinger: "Was ist Leben" Seite 41 ff.)

 

Auch wir selbst bestehen „nur“ aus solchen statistischen Regeln, die aus dem wabernden Lichtchaos um uns herum, eine wohlstrukturierte Welt machen. Unsere Welt. Unsere Realität. Unser Leben! Unsere Struktur! Denn wir sind EIN hochentwickeltes synthropes Lebewesen, dessen Sein sich als die Realität des Universums ausdrückt, in der wir sind. Diese Realität ist jedoch kein Traum und es gibt auch keinen Traum woanders. Das Einzige, das hin und wieder einmal woanders ist, sind wir selbst. Der nächtliche Traum stellt so ein „Woanders“ dar und auch tiefe meditative Zustände, wie Nirwana, Satori und Samadhi sind von dieser Wirklichkeit. Selbst der Tod reiht sich in diese Reihe erlebbarer Realitäten ein.

 

Dieses Leben, diese Realität, dieser Moment ist der Ausdruck unserer Existenz, sowie das gesamte wahrnehmbare und messbare Universum.  Wir erschaffen Leben, wie die Rose ihre Blüten. Wir sind Ausdruck und Ursprung dieses Bewusstseins in einem. Wir sind der Aladin, der an seiner Wunderlampe reibt und wir sind der Dschinn, der mit kosmischen Kräften ausgestattet, grenzenlos mächtig ist. 

Nur unsere Zweifel an der Gültigkeit nicht materieller Realitäten hindern uns daran, diese Einheit und Macht zu begreifen. Und diese Zweifel sind so stark, dass wir selbst angesichts der Ergebnisse unserer eigenen Physik, Molekularbiologie und Mathematik, die alle bereits seit vielen Jahren eindeutige Hinweise auf Parallelwelten, multidimensionale Hyperräume und der Variabilität der Zeit liefern, nicht in der Lage sind, uns davon zu befreien.

 

alles liebe
Hans

 

PS: Dieser Beitrag ist ein winziger Auszug aus meinem Buch "Mythos Wirklichkeit", das ich für  Therapeuten und Menschen geschrieben habe, die sich auf ihren persönlichen Bewusstseinspfad begeben haben.  Mythos Wirklichkeit ist die komplett revidierte Neuauflage meines 2008 erschienenen Grundlagen-Buches "Tanz der Wirklichkeit", das nicht mehr erhältlich ist. Ich hielt es für sinnvoll, die Veränderungen der vergangenen Jahre in mein Grundlagenbuch einfließen zu lassen. Sowohl meine Erkenntnisse und Schlussfolgerungen haben sich verändert, als auch die Ergebnisse der Forschung. 

Mythos Wirklichkeit enthält die Grundlagen und technischen Details für meine späteren Arbeiten "Master Reset" und "Erfüllung"

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